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22. Januar 2023

WAS EINEN EXZELLENTEN LIVE KOMMENTATOR IM BOXEN WIRKLICH AUSMACHT

  • Posted By : Roman Horschig/
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  • Under : Boxen, Das nächste Level

Live Kommentator Boxen bleibt ein Traumberuf und es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich in einem Blogbeitrag hier analysiert, was einen guten Live-Kommentator Boxen wirklich ausmacht. Die Antwort „Er muss einfach gut sein, hat mir an dieser Stelle nicht gereicht.“ Mit dem heutigen Blog möchte ich nochmal tiefer in das Thema eintauchen und noch mehr Ideen raushauen. Bei einem Live-Kommentar am Boxring, was muss man da eigentlich genau beachten? Wie schafft man es wirklich da sein höchstes Level zu erreichen?

Denn natürlich gilt immer noch: den perfekten Kommentar gibt es nicht! Doch man kann wie überall versuchen so nah wie möglich an die optimale Leistung heranzukommen. Und auch beim Live-Kommentar, der natürlich auch extrem von der Spontanität lebt, gibt es hierfür gewisse Parameter und Gradmesser.

Man kann seine Vorbereitung optimieren und im Nachgang schön analysieren was noch besser geht. Diese Selbstreflektion ist sowieso Grundlage im Leben um besser zu werden, findet hier jetzt aber keinen eigenen Punkt. Denn zehn andere Sachen waren aus meiner Sicht noch wichtiger.  Was macht den exzellenten Live-Kommentator Boxen wirklich aus? Viel Spaß beim Lesen!

1. FACHWISSEN

Der erste Punkt ist eine absolut klare Sache. Ein guter Live-Kommentator im Boxen muss sich extrem gut mit dem Boxsport auskennen. Alle Fakten zu den Kämpfern, Trainern und allen anderen die mit dem Geschehen im Ring zu tun haben sind absolute Grundvorrausetzungen. Dazu muss man sich einfach auch weiter informieren. Wo steht der Boxer in der Rangliste der jeweiligen Verbände? Was würde ein Sieg für ihn bedeuten? Woher kommt der Boxer und was hat ihn geprägt? Nur ein paar Beispielfragen, die zu einer exzellenten Vorbereitung eines Live-Kommentators für Boxen dazugehören. Ich könnte die Liste jetzt natürlich noch endlos fortführen, doch an dieser Stelle reicht das erstmal. Man muss sich als Kommentator einfach extrem gut im Boxen auskennen und dieses Wissen mit einer fundierten und akribischen Vorbereitung für das spezifische Event nochmal vertiefen. Da führt einfach kein Weg dran vorbei.

2. VERSTÄNDNIS FÜR DEN SPORT

Boxen ist ein einfacher Sport. Allerdings nur auf den ersten Blick! Denn zum einen können die sechs einfachen Schläge in nahezu unzähligen Kombinationen angebracht werden und zum anderen wird mit so vielen Finten und Taktiken gearbeitet, die für das Auge oft einfach nicht sichtbar sind. Selbst mir fällt es am Ring oft schwer alles zu erkennen. Als Live-Kommentator für Boxen muss man aber einfach ein sehr großes Verständnis für den Sport haben, um das Schachspiel im Ring für den Zuschauer greifbarer zu machen. Aus meiner Sicht muss man zumindest etwas Sparring gemacht haben, damit man auch einfach ansatzweise ein Gefühl dafür hat, was die Kämpfer im Ring erleben. Auch emotional, denn Boxen ist für jeden eine Grenzerfahrung! Den Sport selber zu verstehen und dann dem Zuschauer näherbringen ist eine unerlässliche Grundlage, um ein wirklich guter Live-Kommentator im Boxen zu werden. Also vor dem Kommentieren: Ab in den Ring!

3. STIMME

Der vielleicht grundsätzlichste und allgemeinste Fakt in dieser Liste ist die Stimme. Diese muss bei jedem Kommentator in jedem Sport gut geölt und in Form sein. Natürlich auch für das Boxen. Die Höhen und Tiefen des Kampfes mit der Stimme gut zu begleiten ist eine Kunst, die man auch erlernen kann. Jeder der schonmal Stimmtraining gemacht hat, weiß wovon ich hier schreibe. Aber um es nochmal kurz zusammenzufassen: Die Stimme muss einfach bei jedem Live-Kommentar im Boxen passen! Mit regelmäßigen Übungen kann diese dann auch noch weiter verbessert werden und jeder, wirklich jeder, kann aus seiner eigenen Sprechweise das Maximum rausholen. Ein Punkt der vielleicht auch hierher gehört ist der Ausdruck. Immer klar und auf den Punkt zu sprechen ist eine hohe Kunst, die auch ich immer wieder trainiere. Es lohnt sich in jedem Fall dranzubleiben um den Live Kommentar Boxen noch weiter zu steigern!

MEIN SHOWREEL IM KAMPFSPORT.

4. EMOTIONEN

Boxen ist ein emotionaler Sport durch und durch. Wer für das knallharte Duell im Ring nicht brennt, der wird es nie nach oben schaffen! Genauso wie für die Boxer gilt es für den Kommentator seine Emotionen zu kontrollieren, anders als die Fighter kann der Mann am Mikrofon sie dann aber in den richtigen Momenten aber auch fliegen lassen! Wenn die Fäuste im Ring losgelassen werden, muss es aus meiner Sicht auch am Mikrofon brennen! Emotionen sind etwas durch und durch gutes, die natürlich dosiert zum Live-Kommentar dazu gehören. Es kann dann in den ganz entscheidenden Momenten auch mal richtig laut werden! Ein Live-Kommentator im Boxen, der den Kampf nicht mit lebt ist kein Live-Kommentator! Brenne für den Sport und lass es die Zuschauer spüren! Dann ensteht ein Live Kommentar, der wirklich nicht so schnell vergessen wird.

5. GESCHICHTLICHES WISSEN

Boxen ist eine der ältesten Sportarten der Welt, ein olympischer Wettkampf der ersten Stunde. Das Profiboxen an sich fand im frühen 20. Jahrhundert seinen Ursprung in England, Irland und den USA. Kaum ein anderer Sport lebt so sehr von den Quervergleichen der besten Fighter aller Zeiten, die man so gerne diskutieren kann, aber leider niemals wirklich erleben wird. Doch gerade für den Live-Kommentator ist es wichtig, sich im Faustkampf extrem gut auszukennen. Anekdoten an frühere Zeiten, Vergleiche mit anderen Fights oder auch einfach historische Einordnungen machen sich in jedem Live-Kommentar Boxen extrem gut. Es ist sicher nicht Prio Nummer eins, verleiht dem Auftritt aber das gewisse Etwas!

6. BEWERTUNG UND EIGENE MEINUNG

Jetzt kommen wir zum vielleicht relevantesten Punkt in der Arbeit eines Live-Kommentators im Boxen: Bewertung und eigene Meinung! Immer und immer wieder gilt es den Kampf für den Zuschauer einzuordnen. Die wenigsten aus dem Publikum kennen sich im Boxen richtig gut aus. Von daher ist es immer wieder wichtig einzelne Aktionen zu bewerten, eine regelmäßiges Zwischenfazit zu ziehen und auch einen möglichen Zwischenstand reinzuwerfen. Auch eine eigene Meinung zum eventuellen Punkturteil darf am Ende nicht fehlen. Warum schlägt der Boxer immer nur einzelne Führhände? Warum lässt er sich gerade in die Seile drängen? Wer ist gerade wirklich dominant? Nur ein paar Beispielfragen, die aber deutlich machen was ich meine. Es gilt immer und immer wieder den Kampf zu bewerten und damit einen echten Mehrwert für den Zuschauer zu schaffen.

7. TIEFENANALYSE

Boxen ist auf den ersten Blick ein einfacher Sport, auf den zweiten Blick wird der Fight im Ring zum Schachmatch! Finten und Konter sind an der Tagesordnung und minimalste Bewegungen können einen Kampf entscheiden. Wir alle erinnern uns an Pacquiao gegen Marquez! Als Live-Kommentator Boxen ist es aus meiner Sicht schon extrem wichtig, viele dieser Dinge wahrzunehmen und zu erkennen. Die Kunst ist es dann, diese für die Zuschauer gut zu verpacken. Mit einem Experten an der Seite ist es einfach, da kann man die Analyse einfach abgeben. Ist man allein auf weiter Flur, kann man immer wieder auch mal tiefergehende Dinge einstreuen. Im richtigen Maß wertet dies den Live-Kommentar aus meiner Sicht extrem auf.

FIGHTS DIE DIESES JAHR UNBEDINGT KOMMEN MÜSSEN!

8. RAHMENBEDINGUNGEN

Das Profiboxen wurde in den letzten Jahren durch das Titelwirwarr der Verbände nicht nur unübersichtlicher gemacht, das Image wurde auch etwas beschädigt. Zu Zeiten eines Max Schmeling gab es nur einen relevanten WM-Titel. Heute sind es deren vier und im Schwergewicht wartet die Box-Welt seit mehr als 20 Jahren auf einen unumstrittenen Weltmeister aller vier Verbände! Dies soll hier nur ein Beispiel sein, dafür dass es wichtig ist die Rahmenbedingungen zu kennen. Um welche Titel geht es? Wie relevant ist der Titel wirklich? Wie steht es in den Ranglisten? Klassische Fragen! Dazu sollte man auch einige Fakten zum Ort des Geschehens, zu den Punktrichtern, Ringrichtern und auch zum Ringsprecher parat haben. Ebenso zu den Trainern, den anderen Personen in der Ecke des Fighters und dem veranstaltenden Boxstall. Solche Dinge mögen als Kleinigkeiten erscheinen, die sie im Großen und Ganzen auch sind. Aber sie werten den Live-Kommentar weiter auf!

9. GUTE PAUSEN

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold! Verwunderlich, dass diese alte Weisheit des Volksmundes auch in einem Artikel über einen Live-Kommentar ihren Platz findet. Schließlich muss ein exzellenter Kommentator vor allem eines können: Reden! Doch diese Fertigkeit bringt eigentlich sowieso jeder mit, der diesen Beruf ergreift! Viel spannender ist es, in den richtigen Momenten einfach mal still zu sein. Der Fighter ging gerade zu Boden, lass den Knockout einfach mal ein paar Sekunden wirken. Der Einlauf mit epischer Musik fesselt das Publikum: Währenddessen einfach mal nichts sagen! Der Jubel nach dem Sieg sprengt alle Ketten? Lass einfach mal die Bilder sprechen! Auch während des Kampfes kann man einfach mal laufen lassen. Die goldene Frage lautet am Ende: Was ist wirklich wichtig zu kommentieren? Stelle sie Dir immer wieder!

10. RESPEKT

Jeder, der auch nur mal für ein Sparring im Ring gestanden hat weiß, wie krass es sein kann. Daher gilt auch als Live-Kommentator: Die Grundlage für jeden Kommentar ist der Respekt, den man den Kämpfern im Ring entgegenbringt! Das heißt nicht, dass man Dinge nicht klar anspricht oder auch den Fans ein Mismatch nochmal deutlich macht. Eine klare Einordnung des Geschehens steht über allem und ist der Kern des Jobs eines Live-Kommentators. Doch all das kann nur auf der Grundlage von Respekt vor den beiden Fightern im Ring geschehen. Der Respekt vor dem Sport an sich ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die ich aber hier nochmal ansprechen wollte.

GANZER KAMPF VON MIR KOMMENTIERT.

Das waren sie, meine persönlichen zehn Fakten oder Ideen für den bestmöglichen Live-Kommentar im Boxen. Wie im Sport auch, kann man sich in diesem wundervollen Beruf mit jedem Auftritt und mit jeder Trainingssession nochmal ein paar Prozent steigern und damit das Event für die Zuschauer nochmal attraktiver machen. Gleichzeitig gilt es natürlich Spaß bei der Sache zu haben und nicht in Perfektionismus auszuarten. Dann passiert das meiste Gute von ganz allein! Ich hoffe es war einiges Wertvolles für Euch dabei. Mehr zu meiner Arbeit als Live-Kommentator im Boxen und auch im Fußball findet Ihr HIER.

ROMAN HORSCHIG

Roman Horschig arbeitet mit absoluter Leidenschaft als Sportkommentator, Stadionsprecher und Moderator in ganz Deutschland. Mit seinem großen Enthusiasmus für den Sport macht er auch Ihr Event zu einem absoluten Erlebnis. Versprochen.

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1. Oktober 2021

DON’T CALL IT A COMEBACK

  • Posted By : Roman Horschig/
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  • Under : Ausblick, Boxen

Das Boxen bebt und lebt wie lange nicht mehr. Nachdem Oleksandr Usyk am Wochenende Anthony Joshua enthront hat, folgt am 9.10 gleich der nächste Kracher: Deontay Wilder will seinen WBC-Gürtel gegen niemand Geringeren als Tyson Fury zurückerobern. Dazwischen liegt dieses Wochenende. Und auch hier wird Boxen vom Allerfeinsten geboten. Der Bavarian Sniper Serge Michel feiert seine Rückkehr in den Ring und duelliert sich am Samstagabend mit Stephane Tchamba. Drei weitere Fights sind auf der Undercard.

Im ersten Gefecht trifft Jamshid Nooristani auf Octavian Gratii. Der Afghane aus dem CPI Boxing Gym in Donauwörth will seinen zweiten Sieg im zweiten Gefecht. Sein Gegner ist ein erfahrener Haudegen und wird es ihm nicht leicht machen. Im zweiten Kampf des Abends empfängt Michael Rigas seinen Kontrahenten Nikoloz Berkatsashvili im Ring. Rigas ist der Bruder von „Alex the Great“ Alexander Rigas und startete seine Boxkarriere im Januar diesen Jahres. Ein Sieg gegen die Nummer sechs aus Georgien ist Pflicht um weiter nach oben zu kommen. Im dritten Duell trifft Onur Kocer auf Martin Friese. Nach seiner Schulterverletzung hat Kocer lange auf diesen Moment hingearbeitet und es wird spannend zu sehen sein, wie er sich präsentiert. Wenn er das zeigt, was wir von ihm gewohnt sind ist er der klare Favorit im Gefecht.

Im Hauptkampf des Abends trifft dann der Traunreuter Serge Michel auf den Karlsruher mit kamerunischen Wurzeln Stephane Tchamba. Der Black Mexican ist für Michel der erste Gegner seit seiner bitteren Niederlage im Finale des Super Six gegen Ricards Bolotniks. Michel strebt weiter nach oben und will stärker als jemals zuvor zurückkommen. Ein Sieg gegen Tchamba ist dafür absolute Pflicht.

Zu sehen sein wird das Event aus der Jonyhalle mit mir und Experte Pietro Loriga am Mikrofon live auf fight24.tv. Los geht es am 2.10 ab 18:30 Uhr.

PS: Ich biete jetzt auch Dienste als Ringsprecher an, alle Infos gibt es HIER.

ROMAN HORSCHIG

Roman Horschig arbeitet mit absoluter Leidenschaft als Sportkommentator, Stadionsprecher und Moderator in ganz Deutschland. Mit seinem großen Enthusiasmus für den Sport macht er auch Ihr Event zu einem absoluten Erlebnis. Versprochen.

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4. März 2021

DEUTSCHLANDS BOXSHOW DER STUNDE ROLLT WEITER

  • Posted By : Roman Horschig/
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  • Under : Ausblick, Boxen

Wie gewohnt liefert die aufstrebende Box-Show TOE TO TOE auch im März aufregende Inhalte aus der Welt des Faustkampfes. Dieses Mal sind es vier Interviews mit Protagonisten, die es noch nach ganz oben schaffen wollen. Wie immer aus dem Mariposa Boxing Club in Sendling und auch wie immer Donnerstags um 21 Uhr bei fight24.tv.

GRANIT STEIN AM 04.03

Der härteste Mann Ingolstadts steht Rede und Antwort. Ein absoluter Typ, der ganz sicher noch von sich reden machen wird. Heute Abend auf fight24.tv.

GRANIT STEIN BEI TOE TO TOE

Etem Bayramoglu AM 11.03

Mit Etem Bayramoglu hatte der aufstrebende Kampfsportmoderator Philipp Flad einen entspannten Gast. Einschalten könnte sich lohnen!

HOFS NUMMER EINS BEI TOE TO TOE

DAS UGRO BOXTEAM BEI TOE TO TOE

PATRICK SCHÄFER AM 18.03

Ob Patrick Schäfer der erste deutsche Schwergewichtschampion seit Max Schmeling wird? Die Grundlagen sind auf jeden Fall vorhanden! Mehr vom boxenden Polizist aus Oberhausen im Interview!

PATRICK SCHÄFER SITZT REDE UND ANTWORT

TALIP IPEK AM 25.03

Endlich wieder Manager Time bei TOE TO TOE! Talip Ipek plaudert aus dem Nähkästchen über das Leben als Leiter eines jungen und emporkommenden Boxstalls und bildet somit einen würdigen Monatsabschluss für TOE TO TOE im März!

TALIP IPEK BEI TOE TO TOE

PS: Bucht mich jetzt auch als Ringsprecher – alle Infos gibt es hier.

ROMAN HORSCHIG

Roman Horschig arbeitet mit absoluter Leidenschaft als Sportkommentator, Stadionsprecher und Moderator in ganz Deutschland. Mit seinem großen Enthusiasmus für den Sport macht er auch Ihr Event zu einem absoluten Erlebnis. Versprochen.

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11. Februar 2021

AGON BOXGALA WARTET MIT DREI INTERNATIONALEN TITELKÄMPFEN AUF!

  • Posted By : Roman Horschig/
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  • Under : Ausblick, Boxen

Es ist wieder soweit, die Fäuste fliegen im wohl bekanntesten Berliner Boxring! Am 27.02 veranstaltet Agon Sports eine Gala im hauseigenen Agon Sportpark. Insgesamt fünf Titelkämpfe stehen auf dem Programm, drei davon um internationale Lorbeeren. Grund genug einen Blick voraus zu werfen und sich die Kämpfe im Einzelnen anzuschauen.

Wichtiger Hinweis: Zu sehen sein wird das Ganze auf dem Pay-per-View Sender von Agon Sports. Weitere Informationen gibt es HIER. Start ist um 18 Uhr und mit dabei bin ich als Ringsprecher.

FIGHT 1: MICHELLE KLICH VERSUS EVA HRKOTOVA

1,68m groß, 22 Jahre jung und ehemalige englische Nationalmannschaftsboxerin. Mit diesen Attributen im Rücken startet Michelle Klich Ihre Profikarriere und sorgt damit dafür, dass erstmals eine Frau den Agon Boxring betritt. Mit diesem Kampf erfüllt sich die Boxerin aus Gütersloh auch gleichzeitig jetzt schon Ihren Traum von der Profikarriere. Das Fernziel Olympia 2024 ist mit diesem Debütgefecht zwar noch lange nicht aus den Augen verloren, der Fokus liegt aber jetzt erstmal auf einem Deutschen Meistertitel im Profibereich. Gerade in der aktuellen Corona Zeit bietet der Profistatus für Klich einige Vorteile im Trainingsbetrieb. Ihre sechs Jahre ältere Gegnerin aus Tschechien wird dabei für Klich ein erster Gradmesser. Der Fight findet im Bantamgewicht statt.

FIGHT 2: FABIAN THIEMKE VS. TARAS OLEKSIYENKO

Der Deutsche Traum, das ist nicht nur Fabian Thiemkes Kampfname, sondern steht vielleicht auch dafür, dass sich Deutschland endlich wieder Boxer im Kaliber von Henry Maske und Co. wünscht. Die Anlagen sind bei Thiemke zweifelsfrei vorhanden und so will der Berliner seine Siegesserie als Profi verlängern. Derzeit sind es fünf Triumphe, ein sechster soll nun folgen. Dem 20-jährigen steht mit Taras Oleksiyenko ein ganz erfahrener Haudegen gegenüber. Der in Dessau lebende Ukrainer geht mit acht Siegen aus 13 Profikämpfen mit einer durchaus achtbaren Bilanz in das Gefecht. Thiemke, der bereits im Alter von 18 Jahren Profi geworden ist, ist also gewarnt. Der Hobbykoch gilt weiter als eines der größten Talente unseres Landes und weist nicht umsonst zwei Europameistertitel bei den Amateuren auf. Es wird spannend zu sehen sein, wie er sich gegen Oleksiyenko schlägt. Der Kampf ist auf acht Runden angesetzt und wird im Halbschwergewicht ausgetragen.

FABIAN THIEMKES PROFIDEBÜT

FIGHT 3: ADAM AMKHADOV VS. THOMAS PICCIRILLO

Es geht für Adam Amkhadov um nicht weniger als die Revanche für die bitterste Profiniederlage seiner noch jungen Karriere. Ich Juli letzten Jahres unterlag er in einem spannenden Gefecht Thomas Piccirillo nach Punkten. Der Kölner mit den italienischen Wurzeln ist in seinen neun Profiduellen noch ungeschlagen und wird es Amkhadov sicher erneut schwer machen. Zuletzt trennte Piccirillo sich vom starken Agon Fighter Vincenzo Gualtieri mit einem Unentschieden. Der russischstämmige Amkhadov ist mit seinen 21 Lenzen sechs Jahre jünger als Piccirillo und wird bei Boxrec in Deutschland auf Platz 20 gerankt. Der dreifache deutsche Meister bei den Amateuren brennt wie kein Zweiter die Revanche. Aufgrund der fehlenden deutschen Staatsbürgerschaft war ihm einst der Weg nach ganz oben im olympischen Boxen verwehrt. Jetzt will er bei den Profis zuschlagen. Vor seiner Niederlage gegen Piccirillo hatte Amkhadov alle seine sieben Profigefechte für sich entschieden. Wer auch immer den Kampf in Berlin gewinnt sichert sich nicht nur den Deutschen Meistertitel des BDB im Mittelgewicht, sondern hat auch gute Aussichten auf eine Zukunft auf internationaler Bühne.

FIGHT 4: JAMA SAIDI VERSUS JOEL JULIO

Der 27-jährige Jama Saidi pocht auf Wiedergutmachung für seine Niederlage im letzten Kampf gegen Vincent Feigenbutz. Trotz dieses Rückschlags steht Saidi immer noch auf Platz Drei in Deutschland und auf Platz 32 weltweit im Boxrec Ranking im Mittelgewicht, nun tritt er sogar eine Gewichtsklasse tiefer an. Gegen seinen kolumbianischen Gegner will er den internationalen deutschen Meistertitel erringen. Der Gegner des Deutsch-Afghanen ist der deutlich ältere Joel Julio, der in der Welt auf Platz 271 gelistet ist. Sollte sich Saidi den Gürtel schnappen, ist auch auf internationaler Ebene einiges möglich. Der Kampf in Berlin ist auf zehn Runden angesetzt.

DIESMAL IM JUNIOR MITTELGEWICHT JAMA SAIDI

Quelle: Agon Sports

FIGHT 5: VINCENZO GUALTIERI VERSUS SOFIANE KHATI

Der 28-jährige Vincenzo Gualtieri aus Wuppertal will endlich seinen ersten internationalen Gürtel erringen. Die Chance dazu erhält er im Duell mit Sofiane Khati. Frankreichs Nummer Fünf ist allerdings noch ungeschlagen und wird im Kampf um die IBO Continental Meisterschaft sicher kein leichter Kontrahent. Auch Gualtieri hat in seinen 16 Gefechten noch nie verloren und will nach seinem Unentschieden im letzten Kampf unbedingt wieder einen Sieg feiern. Der zweifache deutsche Meister bei den Amateuren hat die Riesenchance sich mit einem Triumph und dem neuen Gürtel für größere Aufgaben zu empfehlen. II Capo, der Chef im Ring, wird sicher alles daran setzen diese zu nutzen. Der ehemalige Schüler von Graciano Rocchigiani mit italienischen Wurzeln sieht sich seinem französischen Kontrahenten in einem Kampf über zwölf Runden gegenüber. Für den Franzosen Khati ist es der erste Profikampf außerhalb Frankreichs. Es geht um den Gürtel im Mittelgewicht.

FÜR ALLE DIE DES FRANZÖSISCH MÄCHTIG SIND: BEITRAG ÜBER SOFIANE KHATI

FIGHT 6: WILLIAM SCULL VERSUS GINO KANTERS

Der kubanische Profiboxer William Scull ist seit April 2020 bei Agon unter Vertrag und hat Großes vor. Seine 15 Siege in 15 Profikämpfen sprechen Bände und stehen für Qualität. Der südamerikanische Meister im Supermittelgewicht will sich gegen Gino Kanters den IBO International Gürtel sichern. Kanters machte zuletzt durch ein Unentschieden gegen Timo Rost auf sich aufmerksam und sollte nicht unterschätzt werden. Scull, der als Amateur 380 Kämpfe bestritt und mehrfach kubanischer Meister war, wird dies auch mit Sicherheit nicht tun. Ein Sieg würde Scull seinem großen Ziel in gutes Stück näher bringen: Dem Kampf um eine Weltmeisterschaft. Doch auch Kanters rechnet sich im Gefecht über zwölf Runden einiges aus.

WILLIAM SCULL MIT COACH FRANQUIS ALDAMA

Quelle: Agon Sports

FIGHT 7: HARO MATEVOSYAN VERSUS STEFANO CASTELLUCCI

Er hat armenische Wurzeln, ist als Profi in elf Duellen ungeschlagen und will unbedingt den IBF Intercontinental Titel im Juniormittelgewicht gewinnen. All diese Attribute treffen auf Haro Matevosyan uneingeschränkt zu! Dafür muss der Mann, der zuletzt im August 2020 im Ring stand, allerdings an Stefano Castellucci vorbei. Der italienische Meister machte zuletzt durch einen Sieg gegen Francesco Lezzi auf sich aufmerksam und brennt darauf seine Chance in Berlin zu nutzen. Der 1,74 Meter große Matevosyan wird allerdings alles daran setzen ihm diese einmalige Gelegenheit zu verwehren. Seit März 2018 boxt der in Frankfurt am Main aufgewachsene deutsche Meister für Agon und will jetzt endlich international Ausrufezeichen setzen. Der mit Spannung erwartete Hauptkampf des Abends ist auf zwölf Runden angesetzt.

HARO MATEVOSYAN IN SEINEM LETZTEN FIGHT

Alle weitere Informationen zur Agon Box Gala gibt es HIER.

ROMAN HORSCHIG

Roman Horschig arbeitet mit absoluter Leidenschaft als Sportkommentator, Stadionsprecher und Moderator in ganz Deutschland. Mit seinem großen Enthusiasmus für den Sport macht er auch Ihr Event zu einem absoluten Erlebnis. Versprochen.

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3. Februar 2021

TOE TO TOE MIT DREI BRANDNEUEN FOLGEN

  • Posted By : Roman Horschig/
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TOE TO TOE rollt weiter bei fight24.tv. Frisch und unvergleichbar gibt es das Neueste vom Neusten aus dem Mariposa Boxing Club. In den Folgen 42 bis 44 sind Aylin Özcelik und Michael Eifert zu Gast. Dazu analysieren Tim und ich die aktuelle Lage im Leichtgewicht. Mehr Infos und die Links zu den Folgen gibt es in diesem Blog.

Aylin Özcelik ist nicht nur dreifach Baden Württemberg Championess sondern auch eine echte Spätstarterin, was das Boxen angeht. Im Interview blickt Sie auf Ihre Karriere zurück und schaut ebenso nach vorne. Zu sehen diesen Donnerstag, den 04.02, um 21 Uhr bei fight24 auf Youtube.

TOE TO TOE 42 MIT AYLIN ÖZCELIK

No Mas Chenko, Lopez, Haney, Garcia und Davis. Niemals war die Leichtgewichtszene besser besetzt als 2021. Tim und ich werfen einen Blick auf die einzelnen Akteure und schauen auch auf die Lage in Deutschland. 11.02 bei fight24, Einschalten!

TOE TO TOE 43 ÜBER DIE LEICHTGEWICHTSZENE

Michael Eifert ist eines der größten Talente im Halbschwergewicht in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa. Der SES Boxer steht im Interview Rede und Antwort und geizt auch nicht mit Anekdoten. Zu sehen am 18.02 bei fight24.tv.

TOE TO TOE 44 MIT MICHAEL EIFERT

ROMAN HORSCHIG

Roman Horschig arbeitet mit absoluter Leidenschaft als Sportkommentator, Stadionsprecher und Moderator in ganz Deutschland. Mit seinem großen Enthusiasmus für den Sport macht er auch Ihr Event zu einem absoluten Erlebnis. Versprochen.

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13. November 2020

DAS DUELL DER VERSPRECHEN

  • Posted By : Roman Horschig/
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Von Roman Horschig mit freundlicher Unterstützung von Tim Yilmaz.

Quelle Bild unten und Titelbild: Queensberry Promotion.

Die Sonne des Schwergewichtsboxens strahlt hell über England und es ist Heimspiel für Joe Joyce und Daniel Dubois. Am 28. November treffen die beiden vielleicht interessantesten aufstrebenden Schwergewichtler live auf BT Sport im Ring aufeinander. Der Sieger dieses Showdowns wird einen riesigen Schritt in Richtung Weltmeisterschaftskampf machen. Für den Verlierer sieht es vorerst düster aus. Vor allem sollte dieser Joe Joyce heißen. Der Koloss ist zwar in Sachen Profiboxen ein Newcomer, doch mit seinen 35 Lenzen alles andere als ein Jungspund. Doch wie konnte es dazu kommen, dass er trotz seines riesigen Talents jetzt erst den Weg zur Spitze findet?

Lennox Lewis und Picasso

Ein unglaubliches Gemälde von Muhammed Ali wird den Reportern in einem kleinen Kunstatelier im Süden von London präsentiert. Laut Aussage des offensichtlich begabten Malers absolut unverkäuflich. Der in Kunstkreisen noch relativ unbekannte Mann ist aber wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Er ist nicht weniger als eine der größten Medallienhoffnungen Großbritanniens bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Ihr ahnt es bereits, es handelt sich um Joe Joyce. 

Am 19. September 1985 in London geboren, geht er einen der unorthodoxesten Wege die ein Boxer gehen kann. In seiner Jugend hat er mit Boxen nichts am Hut und probiert viele Sportarten aus. Am längsten verweilt er beim Weit- und Dreisprung. Erst mit 22 Jahren beginnt er mit dem Faustkampf, allerdings nur um sich fit zu halten. Nochmal drei Jahre später, als er aus einer Zeit in Asien im Shaolin Kloster zurückkommt, entscheidet er sich dem Boxsport ernsthaft eine Chance zu geben. Und wie! 

Bereits 2013 gewinnt er Bronze bei den Europameisterschaften in Minsk. Später noch Gold bei den Commonwealth Meisterschaften und den Europaspielen. 2015 folgt dann die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften. Nebenbei macht er auch noch in der World Series of Boxing auf sich aufmerksam, unter anderem mit einem sehenswerten Fight gegen Oleksandr Usyk. Eine Amateurkarriere wie aus dem Bilderbuch. In Rio zählt er zu den Favoriten im Superschwergewicht. Doch er schafft es am Ende nicht, es seinem früheren Sparringspartner Anthony Joshua gleich zu tun. Er unterliegt dem Franzosen Tony Yoka im Finale mit 1:2. Nebenbei studiert er Malerei und erlangt einen Hochschulabschluss. Seine größten Idole sind Lennox Lewis und Picasso. Im Oktober 2017 entschließt er sich, als einer der erfolgreichsten britischen Amateurboxer aller Zeiten, Profi zu werden.

THE GAME IS ON

Dreifach D

Daniel Dubois wird am 6. September 1997 in Greenwich, London geboren. Er beginnt im krassen Kontrast zu Joyce bereits mit neun Jahren mit dem Boxen im legendären Peacock Gym in der Caxtonstreet in London. Im Gym von Trainer Martin Bowers werden seine Fähigkeiten bis heute geformt. Neben Anthony Yarde ist er der derzeit vielversprechendste Boxer der Talentschmiede.  Seine Amateurkarriere weist im Vergleich zu Joyces nur kleinere Highlights auf. Vor allem im Junioren-Bereich hat der 1,94 Meter Hüne einige Titel abgestaubt. Der Grund für die geringere Ausbeute im Seniorenbereich ist allerdings schnell ausgemacht. Dubois wechselt bereits 2017 mit 19 Jahren zu den Profis und bestreitet am 8. April seinen Debütkampf in Manchester. Sieg durch Knockout in Runde Eins. Seine unglaubliche Schlagkraft bringt dem jungen Londoner den Spitznamen Dynamite ein. Von da an wird er nur noch mit Triple D in den Ring gerufen.

Und das Talent vernichtet seine Gegner reihenweise im Ring und zuverlässig via Knockout. Nach etwas mehr als zwei Jahren steht der Engländer bei einer 11-0 Bilanz. Nur der ehemalige Klitschko Herausforderer Kevin Johnson weigert sich K.O zu gehen. Gegen ihn musste auch ein junger Tyson Fury über die volle Rundenzahl gehen. Selbst der Jab von Dubois hat eine solche Power, dass er Gegner damit zu Boden schickt. Und das bei hoher Geschwindigkeit und Präzision.

Mitte 2019 kommt es dann allerdings zum ersten medial auf gehypten Kampf für Dubois. Es geht um den Britischen Schwergewichtstitel gegen den ein Jahr älteren und noch ungeschlagenen Landsmann Nathan Gorman. Der Cousin von Tyson Fury weist eine 16-0 Bilanz in der Profikarriere auf. In der Londoner O2 Arena kommt es am 13. Juli zum Showdown. Und zu was für einem! Dubois lässt Gorman keine Chance und gewinnt durch Knockout in der fünften Runde. Sein ständiger Vorwärtsgang beeindruckt das Publikum. Dubois setzt ein Statement und mit zwei weiteren Siegen schraubt er seine Bilanz Ende 2019 auf 14-0 hoch. Und das mit einer Knockoutrate von 92,9%. Er wird von nicht wenigen als der stärkste Prospekt des gesamten Schwergewichts gesehen.

Schwergewichtler altern spät

20. Oktober 2017, gut ein halbes Jahr nach dem Profidebüt von Dubois. Ein 32-jähriger Londoner gewinnt seinen Debütkampf in Greenwich durch Knockout. Er ist dabei mehr als eine Dekade älter als sein Landsmann. Es ist Joe Joyce, der nochmal alles auf eine Karte setzt. Der studierte Künstler will nochmal nach ganz oben im Profizirkus und gibt Vollgas. Bereits in seinem achten Profi-Kampf geht es gegen den ehemaligen WBC-Weltmeister Bermane Stiverne. Joyce lässt ihm keine Chance. Der ehemalige Klitschko Gegner Bryant Jennings wird 2019 deutlich nach Punkten geschlagen. Auch als Profi begleitet Joyce eine starke Ausstrahlung und Ruhe im Ring. In 2019 kämpft sich der Brite in der Computerrangliste von Box Rec auf Platz 19 nach vorne. Noch zwei Siege gegen renommierte Gegner und ein WM-Kampf rückt in greifbare Nähe. Dann verletzt sich sein nächster Gegner Marco Huck und sein für diesen Januar geplanter Kampf fällt ins Wasser. Dubois klopft an und Joyce zögert nicht zweimal. Er will seinem ehemaligen Sparringspartner die Grenzen aufzeigen. Durch die Corona Pause verschiebt sich der Kampf zunächst und Joyce bezwingt im Juli noch den Deutschen Michael Wallisch. Doch jetzt ist die Zeit reif!

Siegen oder Sterben

Für den Mann aus Greenwich steht boxtechnisch am 28. November alles auf dem Spiel. Sollte Joyce gegen Dubois verlieren ist ein WM-Kampf in extrem weiter Ferne. Auch für Dubois wäre eine Niederlage ein durchaus heftiger Karriereknick. Dazu geht es um verschiedenste Titel, unter anderem den EBU-Gürtel und die Commonwealth-Meisterschaft. Die Spannung liegt in der Luft vor dem rein britischen Duell. Der Olympionike und technisch extrem versierte Joyce gegen die pure Schlagkraft und die Jugend des Daniel Dubois. Dubois hat dazu Größen- und Reichweitenvorteile auf seiner Seite. Joyce muss einen Weg finden den Vorwärtsdrang des 23-jährigen zu bremsen. Selber nach vorne gehen, Distanzkontrolle und gute Meid- Bewegungen können hierfür Mittel sein. Doch bei allen Lobreden auf die Führhand von Dubois, auch seine Rechte kann den Kampf jederzeit vorzeitig beenden.

Eines ist ganz klar vor dem Duell in der O2 Arena: Der Sieger dieses Gefechts katapultiert sich in die Top 10 des Schwergewichts und damit in Schlagdistanz für einen Fight um die Weltmeisterschaft. Davon träumen beide. Doch nur ein Traum wird in Erfüllung gehen.

DIE AKTUELLE FOLGE TOE TO TOE

ROMAN HORSCHIG

Roman Horschig arbeitet mit absoluter Leidenschaft als Sportkommentator, Stadionsprecher und Moderator in ganz Deutschland. Mit seinem großen Enthusiasmus für den Sport macht er auch Ihr Event zu einem absoluten Erlebnis. Versprochen.

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11. November 2020

JUBILÄUM BEI TOE TO TOE

  • Posted By : Roman Horschig/
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Deutschlands beste Box-Show TOE TO TOE feiert Ihre 30zigste Folge! Wie immer mit mir in der Moderation und Tim Yilmaz als Experte. Thema diesmal: Eure Dream-Fights, die niemals stattgefunden haben! Live und direkt aus dem Mariposa Boxing Club.

In den bisherigen Folgen waren illustre Gäste zu Gast. Beispielsweise Howik Bebraham (Foto oben), Serge Michel oder David Pfeiffer. Ihr findet alle Folgen bei fight auf Youtube. Begnadet moderiert und stabil aufbereitet.

Auch in den nächsten Wochen läuft die Show weiter, jeden Donnerstag 21 Uhr bei fight24.tv.

TOE TO TOE DREAM MATCH UPS

ROMAN HORSCHIG

Roman Horschig arbeitet mit absoluter Leidenschaft als Sportkommentator, Stadionsprecher und Moderator in ganz Deutschland. Mit seinem großen Enthusiasmus für den Sport macht er auch Ihr Event zu einem absoluten Erlebnis. Versprochen.

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29. Oktober 2020

TOE TO TOE MIT USYK UND WANIK

  • Posted By : Roman Horschig/
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  • Under : Ausblick, Boxen

Am Samstag ist endlich soweit! Oleksandr Usyk trifft in seinem zweiten Schwergewichtskampf auf Dereck Chisora! Tim Yilmaz und ich haben bei TOE TO TOE eine tiefgründige Analyse hingelegt, wie das Gefecht ausgehen wird. Zu sehen wie immer beim Kampfsportsender Eures Vertrauens fight24 auf Youtube. Um 21 Uhr des heutigen Abends startet die Show.

Und auch nächsten Donnerstag lohnt sich das Einschalten! Zu Gast ist dann nämlich niemand Geringeres als Wanik Awdijan. Der aufstrebende Boxer aus Nürnberg gibt im Talk einige interessante Einsichten in seine Gedanken, seine Karriere und seine mögliche Zukunft. Der Mittelgewichtsboxer, der im Alex Sportcentrum trainiert, ist derzeit auf Nummer Neun in Deutschland. Tendenz steigend! Ausstrahlungstermin ist hier der nächste Donnerstag, der 4.11 um 21 Uhr. Einschalten auf eigene Gefahr.

USYK ODER CHISORA? – WER GEWINNT AM WOCHENENDE? EINE ANTWORT GIBT ES HIER!

WANIK AWDIJAN IM INTERVIEW MIT MEINER WENIGKEIT

ROMAN HORSCHIG

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13. Oktober 2020

TOE TO TOE ROLLT WEITER

  • Posted By : Roman Horschig/
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  • Under : Ausblick, Boxen

Der legendäre Box-Talk aus dem Mariposa Boxing Club zieht weiter seine Kreise. In Folge Nummer 26 gibt sich Golden Contract Finalst Serge Michel die Ehre, eine Woche später ist die aufstrebende Boxerin Elvina White zu Gast. In der 28. Runde sind dann mal wieder Tim Yilmaz und meine Wenigkeit im Tandem zu sehen: Serviert gibt es eine Prediction des Schwergewichts-Clash Usyk gegen Chisora.

Die Folgen laufen wie immer jede Woche Donnerstags auf Youtube bei fight24.tv.

Das Motto lautet also: Einschalten, bei der aktuellen Umfrage mitmachen und Folge genießen!

SERGE MICHEL ÜBER SEINEN EINZUG INS GOLDEN CONTRACT FINALE UND MEHR

DIE BEZAUBERNDE ELIVNA WHITE ÜBER SICH – IHRE TRÄUME – UND IHRE ZUKUNFT!

USYK ODER CHISORA – DIE ANTWORT GIBT ES HIER!

ROMAN HORSCHIG

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24. Juli 2020

GOAT

  • Posted By : Roman Horschig/
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  • Under : Boxen, Rückblick

Mit freundlicher Unterstützung von Tim Yilmaz und dem Mariposa Boxing Club in Sendling.

Superlativen sind im Sport nicht nur gern gesehen, die meisten Sportfans der Welt kriegen nicht genug davon. Sie sind das Heroin, dass die Sportwelt während der Corona-Zeit gebraucht hat. So weit hergeholt und schwierig die Vergleiche verschiedener Generationen oft sind, so sehr lieben wir sie als Sportfanatiker. Fakt ist, kaum eine menschliche Person wird so viel Weltruhm erlangen, wie einer der besten Sportler seines Fachs. Michael Jordan, Pele oder Wayne Gretzky. Jeder, der sich in seinem Leben jemals mit Basketball, Fußball oder Eishockey beschäftigt hat, kennt diese Namen. Gerade bei den Mannschaftssportarten gehören neben der eigenen überragenden Leistung auch starke Anführer Qualitäten zum Repertoire eines jeden All Time Great. Im heutigen Blog schauen wir allerdings auf einen anderen Sport. Einen Sport, der sich von nahezu allen anderen Sportarten dieser Welt grandios abhebt. Weil es bewusst darum geht seinen Kontrahenten zu verletzen und sich körperlich gegen ihn durchzusetzen. Es ist kein Spiel, sondern der Kampf Mann gegen Mann. The noble Art of Boxing ist eine brutale Kunst, die die Mengen seit jeher fasziniert. Im Ring bist du allein und es ist kein Teamkamerad ist da, der dich im Zweifelsfall retten kann. Das Adrenalin der Kämpfer springt bis auf die Zuschauermassen über, die nicht selten elektrisiert wie sonst kaum den Ort des Geschehens verlassen. Bleibt eigentlich nur noch eine wichtige Frage: Wer ist denn nun der GOAT im Faust Gefecht?

In früheren Zeiten hatten die Weltmeister im Schwergewicht, der Königsklasse des Boxens, einen ähnlichen Status wie der amerikanische Präsident. Und wenn man die illustre Geschichte des Faustkampfs zurückverfolgt, gibt es einige ganz große Namen auf der Liste der besten aller Zeiten. Doch wer ist nun der größte und beste Boxer der je nach den Regeln des Marquess of Queensberry im Schwergewicht gekämpft hat? Die Königsklasse des Boxens, auf die sich nahezu alle Aufmerksamkeit richtet (Andere große Kämpfer in leichteren Gewichtsklassen werden hier bewusst außen vor gelassen). Aus den Namen der ganz Großen ragen aus meiner Sicht zwei Boxer heraus: Joe Louis und Muhammad Ali. Der braune Bomber und der Größte. Zwei Boxer, die man in dieser Form niemals zuvor und auch niemals danach wieder gesehen hat. Zwei Ikonen des Sports, die bis heute unvergessen sind. Warum Louis und Ali für mich die Besten sind, wird aus diesem Artikel hervorgehen. Doch neben dieser Tatsache möchte ich vor allem herausstellen, wer denn der Bessere der beiden Ausnahmeathleten war.

Herzlich Willkommen bei GOAT: Joe Louis oder Muhammad Ali?

DER BRAUNE BOMBER

Joe Louis Box Rec | Joe Louis Buch

Meine Definition von Angst ist es, in einem Ring mit Joe Louis zu stehen und zu wissen, dass er früh nach Hause möchte. – Max Baer, ehemaliger Schwergewichtsweltmeister

Joe Louis wird am 13. Mai 1914 in La Fayette, Alabama geboren. Er wächst in bescheidenen Verhältnissen auf und seine Mutter ist stolz, dass sie ihrem Sohn Geld für Violine Stunden geben kann. Ein Freund überzeugt ihn dann aber, das Ersparte der Mama lieber in etwas Mannhaftes zu stecken: den Faustkampf. So kommt der junge Louis (erst heimlich) zum Boxen und überzeugt schnell mit seinem Talent. Erste Rückschläge in seiner Amateurlaufbahn steckt der schüchtern wirkende Joe schnell weg und boxt sich ganz nach oben auf Amerikas Box Thron. Auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936 verzichtet er allerdings, da die politische Situation in Berlin es für schwarze Boxer nahezu unmöglich macht faire Bedingungen zu erhalten. Mit einer überragenden Amateurbilanz von 53-3 wird Louis im Jahr 1934 Profi. Und er räumt die Seilgevierte auf, wie kaum ein Boxer vor ihm. Schnell ist er die schwarze Hoffnung und hat ganze Menschenmassen hinter sich, die ihn anhimmeln. Er ist das komplette Gegenteil des ersten schwarzen Weltmeisters Jack Johnson. Louis ist angepasst, höflich und der perfekte Schwiegersohn. Zumindest nach außen hin. Im Ring wirkt er wie ein Panther, der im richtigen Moment tödlich zuschlägt.

Im Boxring trifft Louis dann 1936 der erste Nackenschlag. Gegen den deutschen Max Schmeling muss der braune Bomber seine erste Niederlage als Profi hinnehmen. Louis ist zu diesem Zeitpunkt erst zwei Jahre Profi. Auch, wenn er kurz darauf die Schwergewichtskrone gegen den Cinderella Man James Braddock erobert, nagt dieser Rückschlag innerlich sehr an ihm. Und er bekommt die Chance ihn zu rächen. In dem vielleicht epischsten Gefecht der Boxgeschichte revanchiert sich Louis durch einen Knockout in der ersten Runde an seinem deutschen Widersacher. Trotz der großen Depression, sehen über eine Million Zuschauer den politisch aufgeheizten Kampf. Der braune Bomber ist ganz oben angekommen und bleibt dort eine Ewigkeit. Trotz einer langen Zwangspause während des Zweiten Weltkrieges verteidigt Louis seinen Weltmeistertitel 25 Mal ehe er sich 1948 zur Ruhe setzt. Sein Comeback, dass er nur aufgrund finanzieller Schieflage in Angriff nimmt, scheitert 1951 endgültig durch eine Niederlage gegen seinen legitimen Nachfolger Rocky Marciano. Louis beendet seine Karriere danach endgültig mit einer Bilanz von 66-3. Für viele Boxexperten ist Louis bis heute der größte Champion, der je einen Boxring betreten hat.

Credits to Reznick

DER GRÖSSTE

Muhammad Ali Box Rec | Muhammad Ali Buch

Es ist schwer demütig zu sein, wenn man so toll ist wie ich. – Muhammad Ali

Cassius Clay wird am 17. Januar 1942 in Louisville, Kentucky geboren. Der extrem extrovertierte junge Mann beginnt 1954 mit dem Boxen. In seiner Amateurkarriere legt er die beeindruckende Bilanz von 37-8 hin und krönt das Ganze mit seinem Sieg bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 (Es gibt hundert verschiede Amateurbilanzen von Ali, diese hier ist die am meisten bestätigte, weiß Gott welche richtig ist). Ali, der einer sagenumwobenen Story nach seine Goldmedaille ins Wasser des Ohio River geworfen hat, wird danach umgehend Profi. In einem der größeren Upsets der Schwergewichtsgeschichte besiegt er 1964 den Champion Sonny Liston und wird zum ersten Mal Weltmeister in der Königsklasse. Der Speedy Gonzalez des Boxens nennt sich kurz darauf einfach in Muhammad Ali um und verweigert dann auch noch den Kriegsdienst in Viet-Nam. Diese unglaubliche heroische Tat führt dazu, dass Ali seinen WM-Gürtel nach einigen Titelverteidigungen niederlegt und erst nach drei Jahren gegen Joe Frazier die Chance erhält ihn zurückzuerobern. Im Fight of the Century erleidet Ali seine erste Niederlage als Profi und geht dabei auch noch auf die Bretter. Doch der 1,91 Meter große Mann kommt stärker zurück. In den nächsten Jahren besiegt er nämlich nicht nur Frazier, sondern holt sich auch seinen Titel im Rumble in the Jungle gegen George Foreman zurück. Ali verteidigt seine neue WM-Krone insgesamt zehnmal, um sie dann sehr überraschend gegen den mittelmäßig eingeschätzten Leon Spinks zu verlieren. Im Rückkampf besiegt Ali allerdings Spinks und wird so als erster Mann auf diesem Planeten zum dritten Mal Weltmeister im Schwergewicht. Doch Ali ist mittlerweile weit über seinen Zenit hinaus und nach zwei überflüssigen Niederlagen setzt sich der Boxerpoet 1981 mit einer Bilanz von 56-5 zur Ruhe. Für viele ist Ali bis heute der größte Boxer aller Zeiten und dient selbst der heutigen jungen Generation noch als Vorbild und Quelle von Motivation.

Credits to Mateusz M

DER VERGLEICH

So weit, so gut. Wie vergleicht man nun zwei Ringlegenden, die zu völlig unterschiedlichen Zeiten im Seilgeviert standen? Ich werde im Rahmen dieses Blogs drei unterschiedliche Kategorien herausstellen: Boxerischer Erfolg, Persönlichkeit und direkter Vergleich. Anhand dieser drei Kriteria vergleiche ich die beiden Schwergewichte. Wie die Lateiner sagen: Vir fortior vincat!

BOXERISCHER ERFOLG

Ja, ich habe große Angst. Ich habe große Angst, dass ich Schmeling töte. – Joe Louis

Der Name der Kategorie spricht für sich: Wer der beiden absoluten Ausnahmeboxer war am Ende aus boxerischer Sicht erfolgreicher? Hierbei werden verschiedene Dinge berücksichtigt: Länge der Regentschaft, Stärke der Gegner, die Art und Weise wie der Sieg errungen wurde. Dazu noch die Größe und Wertigkeit ihrer Kämpfe. Wobei natürlich am Ende immer der Sieg an sich das Entscheidende ist. 

In Sachen Länge der Regentschaft ist Joe Louis das Nonplusultra der Box Historie. Insgesamt 25 Titelverteidigungen am Stück, macht insgesamt elf Jahre und acht Monate. Davon vier Jahre im Militärdienst, in denen Louis in knapp hundert Exhibitions Fights kämpft. Ein Rekord vielleicht für die Ewigkeit. Wäre der Zweite Weltkrieg nicht dazwischen gekommen, wie viele Titelverteidigungen hätte der Braune Bomber dann? Wir können nur mutmaßen. Für alle Boxfans ein kurzes Experiment: Stellt euch mal bitte vor Anthony Joshua würde jetzt auf dem Zenit seines Könnes vier Jahre Pause machen. Klingt extrem krass? Joe Louis hat genau das getan und trotzdem 25 Titelverteidigungen! Muhammad Ali kommt auf insgesamt 21 Titelverteidigungen. Eine ebenfalls starke Zahl, allerdings während seiner drei Regentschaften. Seine längste Amtszeit als Schwergewichts Champion liegt bei drei Jahren und drei Monaten. Wenn man ihn auch während seiner Abstinenz als Champion sieht, dann kommt er auf knapp sieben Jahre an der Spitze. Auch Ali ist durch den Entzug seiner Boxlizenz aufgrund seiner Kriegsdienstverweigerung gehandicapt und verliert nahezu genauso viel Zeit seiner Prime Time. Doch die Zahlen lassen keine Fragen offen, Louis ist der konsistentere Boxer gewesen.

Ein Vorwurf, der an dieser Stelle häufig fällt ist, dass Louis seinen Titel nur gegen schwache Gegner verteidigt hat. Der “Bum of the Month” Club hat sicherlich einige überhaupt nicht illustre Teilnehmer gehabt. Hier allerdings mal eine Liste von Gegnern, gegen die Louis seinen Titel entweder verteidigt hat oder die er bereits vor seiner Regentschaft bezwungen hat: Primo Carnera, Max Baer, James Braddock, Max Schmeling, Billy Conn und Jersey Joe Walcott. Sechs ehemalige oder zukünftige Weltmeister, die der braune Bomber entweder sofort demontiert oder in einem Rematch deutlich in die Schranken gewiesen hat. Ali auf der Gegenseite wird immer eine Art heroische Gegnerauswahl nachgesagt. Er hat überall und gegen jeden geboxt, ist ein Satz, der häufig in den Raum geworfen wird. Doch ist das wirklich so? Ersteres würde ich zu 100 Prozent unterschreiben, ja Ali hat überall geboxt. In Deutschland gegen Karl Mildenberger, in Kanada gegen George Chuvalo, in England gegen Henry Cooper, um nur einige Auswärts Kämpfe zu nennen. Doch auch Ali hatte einige Gegner, die nicht zur Creme de la Creme des Boxsports gehören. Wenn man sich die Liste seiner stärksten Widersacher anschaut, kommt man auf folgende Namen: Joe Frazier, George Foreman, Sonny Liston, Floyd Patterson und Ken Norton. Vielleicht noch Cleveland Williams, Jerry Quarry und Ron Lyle. Alle anderen in seinem Ringresüme sind kaum besser, als die Gegner die Louis geschlagen hat. Nur Joe Frazier und George Foreman verdienen in der Nachbetrachtung das Prädikat: Besser als alle, die Joe Louis vor den Fäusten hatte. Wenn ich die Hand aufs Herz legen müsste, würde ich sagen, dass Ali die besseren Gegner hatte. Aber deutlich knapper, als das in aller Regel verglichen wird. Und ein entscheidender Faktor kommt noch dazu: Während Louis jeden zweifelhaften Sieg mit einem deutlichen Triumph untermauert hat, hat Ali gegen Joe Frazier und Ken Norton den Vergleich, wenn überhaupt nur hauchdünn gewonnen. Einer deutlichen Niederlage gegen Frazier im Fight of the Century folgt 1974 ein Punktsieg. Im Thrilla von Manilla, der vielleicht größten Ringschlacht aller Zeiten, ein hauchdünner Triumph. Gegen Norton wird bis heute diskutiert ob Ali überhaupt gewonnen hat. Bezieht man also neben der Stärke der Gegner auch noch die Art und Weise der Siege mit ein, ist das hier ganz klar ein Duell auf Augenhöhe.

Während seiner Karriere ist Muhammad Ali Teil der legendärsten Gefechte im Seilgeviert. Sein Mega Upset im 1964 gegen Sonny Liston, seine Niederlage gegen Joe Frazier im Fight of the Century und seine unglaubliche Leistung im Thrilla in Manilla ebenso gegen Frazier. Dazu kommt der Sieg im Rumble in the Jungle, dem für nahezu alle Fans größten Kampf Alis. Mit Worten ist die Größe und die Wertigkeit dieser Gefechte kaum zu beschreiben. Doch einem Duell in der Boxgeschichte müssen sie sich alle beugen: dem Gefecht 1938 zwischen Joe Louis und Max Schmeling. Das Duell der beiden Boxer wird nicht nur zum größten Sportereignis des Jahres, sondern auch zur politischen Auseinandersetzung. Hitler und Nazideutschland glorifizieren Schmeling und lassen ihn unfreiwillig als Vertreter der deutschen Herrenrasse antreten. Dagegen steht Joe Louis als schwarzer Boxer und Kämpfer für die freie Welt. Präsident Roosevelt lädt ihn eigens ins weiße Haus ein, um sicherzugehen, dass der braune Bomber weiss wie wichtig diese Aufgabe ist. Dazu kommt der Fakt, dass der deutsche Ausnahmeathlet Louis seine erste und bisher einzige Niederlage im Seilgeviert zugefügt hat. Der Druck und die öffentliche Wahrnehmung könnte größer nicht sein. Doch Louis hält stand und wie! Er demoralisiert Schmeling (der innerlich ein absoluter Gegner von Hitlers Politik war) und damit ganz Nazi Deutschland in der ersten Runde durch Knockout. Einen Sieg, den es in dieser Größe im Boxsport später nie mehr gegeben hat.

Muhammad Ali und Joe Louis sind die beiden erfolgreichsten Schwergewichte, die jemals einen Boxring betreten haben. Kein anderer Boxer war jemals Teil einer solchen Anzahl an großen Schlachten und hat sich gegen derart viele starke Boxer durchgesetzt. Diejenigen unter den Boxlegenden, die mehr Titelverteidigungen auf dem Zettel haben als Ali, haben dies zweifelsfrei gegen schwächere Gegner getan. Ein Larry Holmes beispielsweise hat ein deutlich schwächeres Ringresüme als Ali. The Greatest hat Maßstäbe gesetzt. Doch wie man es dreht und wendet, wenn man sich alles wirklich im tiefsten Detail anschaut, dann ist der Braune Bomber boxerisch der erfolgreichere Mann. Der 1,88 Meter große Louis steht Ali in keiner Kategorie nach und übertrifft den Olympiasieger von 1960 deutlich in Sachen Konsistenz. FAZIT VORTEIL LOUIS.

Credits to Rummys Corner

PERSÖNLICHKEIT

Als ich 12 oder 13 war, schenkte mir Ali ein Paar seiner Handschuhe. Sie waren innen voll Blut und meine Mutter hat sie weggeworfen. Es war das erste Mal, dass ich meine Mutter verflucht habe. – Mickey Rourke, Schauspieler

In vielerlei Hinsicht hat ein Mann den Weg für Louis und Ali geebnet. Oder auch nicht geebnet: Jack Johnson. Der erste schwarze Schwergewichts-Champion überzeugte boxerisch und rebellierte neben dem Ring gegen alles, was der weiße Mann zu bieten hatte. Er zeigt sich mit weißen Frauen, demontiert weiße Boxer und isst in weißen Restaurants, als ob es keine Rassentrennung geben würde. Er ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum Joe Louis sich das Image eines Saubermanns zulegen musste. Keine Fotos mit weißen Frauen, immer höflich und nett und vor allem angepasst. Louis, der hinter der Fassade ein ganz anderes Leben lebt, ist der erste schwarze Champion der auch von einem Großteil der weißen Menschen verehrt wird. Ali hingegen folgt eher Johnsons Vorbild und wird vielleicht noch mehr gehasst als der Galveston Giant. Mit 23 Jahren ändert er seinen Namen von Cassius Clay in Muhammad Ali und ist Zeit seiner Karriere umgeben von der Nation of Islam mit ihrem Anführer Elijah Muhammad. Ali folgt dessen Ideologien und verkündet immer wieder, wie stolz er ist schwarzer Moslem zu sein. Unter anderem beleidigt er auch Joe Louis als Onkel Tom, ein Ausdruck der damals für Schwarze verwendet wird, die sich bei den Weißen anbiedern. Eine Aussage, die falscher nicht sein könnte.

Louis ist der große Held der schwarzen Generation in Amerika in den Dreißiger und Vierziger Jahren. Er ist ein Schwarzer, der es geschafft hat, und zwar aus armen Verhältnissen an die Spitze. Dadurch wird er zum Vorbild für eine unendliche Menge junger Menschen und zum ersten schwarzen Sportstar in den Staaten. Als Louis später in der Armee dient, sorgt er dafür dass auch schwarze Soldaten bei seinen Kämpfen zu Gast sein dürfen. Er setzt sich stark für seine schwarzen Mitmenschen ein und ermöglicht vielen von Ihnen eine Offizierslaufbahn. Später, als seine Boxkarriere sich dem Ende zuneigt, revoltiert er gegen die Rassentrennung im Golfsport. Zu dieser Zeit dürfen Schwarze erstmals an offiziellen Turnieren teilnehmen. Louis tut einiges gegen die damalige Rassentrennung. Dazu wird er von Größen wie Nelson Mandela und Martin Luther Kind als Vorbild gepriesen. Gleichzeitig ist er die Marionette der US-Regierung und erfüllt Propaganda Zwecke. Fast ironisch ist es, dass später eben jene Regierung ihn tief finanziell bluten lässt. Louis hat seit seiner Nachkriegs Karriere eine hohe Menge an Schulden, die ihn noch Jahrzehnte später verfolgen. Er muss Jobs und auch noch zwei Boxkämpfe annehmen, die er unter anderen finanziellen Umständen niemals gekämpft hätte. Auch als Vater hat Louis nicht den besten Ruf. Er stirbt relativ verarmt im Alter von 67 Jahren aufgrund starker Krankheit in Las Vegas.

Muhammad Ali ist wohl DIE Sportikone überhaupt. Übergroß und vergöttert, kommt man einfach nicht am Mann aus Louisville vorbei. Wenn man ein Highlight-Reel von Ali auf Youtube anschaut, könnte man meinen er ist die Definition eines modernen Helden. Und das ist er. Ein Held, der gleichzeitig ein Mensch mit Schwächen ist wie wir alle. Ali benennt sich mit 23 Jahren von Cassius Clay in Muhammad Ali um. Er tritt zu diesem Zeitpunkt der Nation of Islam bei und vertritt deren radikalen Ansichten. Seite an Seite mit Malcom X und dem Führer der schwarzen Moslems Elijah Muhammad wird er zum schwarzen Bürgerrechtler, der öfter über das Ziel hinaus schießt. Ali kennt keine zwei Meinungen mehr. Vielleicht schlummert eine tiefe unsichtbare Unsicherheit im großen Champion, wir wissen es nicht. Doch Ali folgt dem Kult. Was ihn natürlich, genauso wie Louis, zu einem Helden für eine ganze schwarze Generation macht. Zu einem ganz anderen Helden wird er, als er die berühmten Worte: Ich habe kein Problem mit dem Viet Cong! ins Mikrofon spricht. Ali verweigert den Kriegsdienst und bringt dafür das größtmögliche Opfer: Drei Jahre ohne Boxen und der Verlust seines WM-Gürtels. Zuerst von einem Großteil der Öffentlichkeit dafür gehasst, doch dann wandelt sich das Bild später. Als das amerikanische Volk erkennt, wie sinnlos der Vietnamkrieg ist, wird Ali zum übergroßen Helden. Unvergessen die Menschenmassen, die ihn bei seinem Kampf in Zaire folgen. Er ist ein König, innerhalb und außerhalb des Rings. Gleichzeitig wirkt er oft wie eine Marionette der Nation of Islam, ähnlich wie Joe Louis bei der US-Armee. Er ist ebenso kein guter Vater und schlägt vor allem mit seinem Trash Talk sehr häufig über die Stränge. So beleidigt er Joe Frazier aufs absolut Übelste und nennt sogar Joe Louis einen Onkel Tom. The Greatest stirbt im Alter von 74 Jahren an Parkinson in Scottsdale.

Sowohl Joe Louis, als auch Muhammad Ali sind riesengroße heldenhafte Persönlichkeiten. Ihre Schattenseiten, die jeder Mensch hat, verschwinden vor allem bei Ali oft hinter dieser Übergröße. Mit seiner Kriegsdienstverweigerung hat Ali ein absolutes Zeichen gesetzt, was Louis im Vergleich oft vorgehalten wird. Doch man kann wohl schwer den Kampf gegen den Dämon Hitler mit dem Vietnam Krieg vergleichen. Sowohl Ali, als auch Louis, haben sich unglaublich für die Schwarze Rechte eingesetzt. Jeder auf seine Art und Weise. Die beiden waren Vorbilder für eine Generation, und selten als Vater für ihre eigenen Kinder präsent. Sie waren in gewisser Weise Marionetten einer übergroßen Organisation: der US-Regierung und der Nation of Islam. Beide Boxer sterben relativ jung an schwerer Krankheit. So verschieden die beiden Athleten sind, so ähnlich ist ihre Geschichte außerhalb des Rings. Insgesamt muss sich Louis trotzdem Alis unglaublichem Charisma geschlagen geben, wenn auch hauchdünn. FAZIT VORTEIL ALI.

Credits to Ilias Khidir

DIREKTER VERGLEICH

Ali ist ein großer Kämpfer, aber er macht zu viele Fehler. – Joe Louis

Was gibt es schöneres oder schlimmeres als einen direkten Vergleich zweier Boxer, die in unterschiedlichen Generationen ihr Können gezeigt haben? Ali und Louis fallen hier nicht aus der Reihe, es ist sogar vielleicht das faszinierendste Fantasy Match-Up der Schwergewichtsgeschichte. Klingt vielleicht krass, ist aber so.

Unbestritten sind Alis höhere Geschwindigkeit und seine höhere Anpassungsfähigkeit an Alter und Gegner. Während Louis seinen Kampfstil während eines Gefechts nur selten adjustierte, änderte The Greatest immer wieder seine Taktik im Ring. Dazu kommt Alis unglaublich schnelle Beinarbeit. Ali hatte außergewöhnliche gottgegebene Reflexe und ein sehr starkes Kinn. Als Beispiel warum Ali Joe Louis auf jeden Fall bezwungen hätte, werden immer wieder die Duelle des braunen Bomber mit Billy Conn herangezogen. Billy Conn, ein Hall of Famer im Halbschwergewicht, stellt Louis in deren Gefechten mit seiner Beinarbeit und Schnelligkeit vor eine ganz große Herausforderung. Beinahe hätte er Louis seine zweite Profiniederlage zugefügt. Wenn schon ein Billy Conn so nah an einen Sieg herankommt, was hätte ein Muhammad Ali getan? Ein Mann, größer, schwerer und wahrscheinlich sogar noch schneller als Conn.

Auf der Gegenseite stehen allerdings auch einige Argumente, unter anderem ein ganz großes mit dem Namen Joe Frazier: Smokin Joe bezwingt einen Ali im Alter von 29 Jahren deutlich. Die Sache ist nur, dass Joe Louis nicht nur ein deutlich stärkerer Puncher war als Frazier, wahrscheinlich war er auch schneller. Ali hat immer Probleme mit guten Jabbern gehabt, siehe seine Duelle mit dem starken Ken Norton. Der Jab von Joe Louis ist einer der stärksten in der gesamten Box Historie. Fein und präzise wie ein Schweizer Messer. Vor allem die Geschwindigkeit in Louis Händen hätte Ali vor Probleme stellen können. Louis wäre in der Lage gewesen Alis Schwächen in der Defensive zu offenbaren und auszunutzen. Alis oft hochgelobter Anpassungsfähigkeit steht der braune Bomber im Großen und Ganzen in Nichts nach. In Rematches ist seine Bilanz nicht umsonst 10-0. Louis war ein Knockouter, cool wie eine Assasine mit absoluten Dampfhämmern in beiden Fäusten.

Muhammad Ali hätte wohl so seine Schwierigkeiten mit Joe Louis gehabt. Der starke Jab, die Geschwindigkeit in den Schlägen und die Coolness des braunen Bomber hätten zu einem vermutlich epischen Duell auf Augenhöhe geführt. Ganz ehrlich, wenn man die beiden Legenden in Ihrer Prime ins 21. Jahrhundert beamen könnte, wer würde nicht den pay-per-view zahlen? Insgesamt glaube ich, dass Muhammad Alis große Geschwindigkeit vor allem in den Beinen, ihm den Sieg gebracht hätte. Dazu kommen Vorteile in Größe und Reichweite. Im direkten Vergleich gilt also das FAZIT VORTEIL ALI.

Credits to Gatto Volante

FAZIT

Ich habe Joe Louis immer damit aufgezogen, dass ich der Größte bin. Aber Joe Louis war der größte Schwergewichtsboxer der Geschichte! – Muhammad Ali

Und wo stehen wir jetzt in unserer Gesamtbetrachtung? Bei einem leichten Vorteil für Muhammad Ali. Fakt ist: Es passt kaum eine Haaresbreite zwischen die beiden größten Schwergewichts-Champions aller Zeiten. Wen überrascht das? Sowohl Louis, als auch Ali haben Ihre Ära geprägt und dominiert. Ali kämpfte hier in einer etwas stärkeren Generation an Schwergewichtsboxern, dafür fuhr er auch die knapperen Siege ein. Für ihre sportliche Leistung hätten beide eine Statue verdient. 

Wer wirklich der Bessere für mich ist?

Schaut die neue Folge TOE TO TOE mit Stargast und Autor David Pfeifer und Ihr bekommt eine Antwort, die sich gewaschen hat.

TOE TO TOE ÜBER DIE BEIDEN IKONEN

Credits to TOE TO TOE | Mariposa BC | Fight24.tv | Gym Yilmaz | Basecamp München | David Pfeifer

Bücher von David Pfeifer: Max Schmeling | Schlag weiter Herz

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